Sunday, September 13, 2015
Angry Birds 2 – Der Spaß und Spiele Test
Ich bin der Wütende
Wie ich bereits eine Million Mal sagte, habe ich nicht wirklich ein Problem mit dem Originalspiel Angry Birds und den ersten paar Fortsetzungen. Ja, es war eine Weiterentwicklung/Variation von Crush the Castle, doch Banjo-Kazooie war ein Imitat von Mario 64 - und in der Geschichte gibt es viele ähnliche Beispiele.
Angry Birds 2 jedoch, das dreizehnte (!) Spiel der Serie seit 2009, stellt in mancher Beziehung einen deutlichen Rückschritt dar, obwohl die Grafik auf beeindruckende Weise verbessert wurde.
Ja, es ist noch immer dasselbe Konzept wie bisher – Sie wählen ein paar Vögel aus und schießen diese mit Hilfe einer Schleuder auf böse Schweine. Wie immer macht es auch diesmal Spaß, entspannt Federvieh durch die Gegend zu schießen, und das Design der Forts und Vorrichtungen, ist wahrlich nicht langweilig. Sicher, im Grunde ist das Ganze sinnlos, aber man muss gehörig geschickt sein, wenn man Angry Birds erfolgreich spielen möchte, da es erforderlich ist, besondere Objekte wie TNT und die Schwachstellen der Bauwerke zu erkennen, um größtmöglichen Schaden zu verursachen.
Die Spieltiefe wird noch dadurch vergrößert, dass man, wie es auch schon in Angry Birds Star Wars II der Fall war, einzelne Vögel auswählen kann, die man im jeweiligen Level benützen möchte. Die Levels sind nun viel interessanter, da man auf verschiedene Weisen an sie herangehen kann; es geht nicht nur darum, Lösungen zu finden, sondern es gibt auch verschiedene Methoden, das Ziel zu erreichen. Darüber hinaus ist es ein wunderschönes Spiel, denn die Leute von Rovio sind mittlerweile in Sachen Design und Umsetzung so geschickt, das man meint, sich in einem interaktiven Disney-Film zu befinden. Mir gefällt, wie farbenfroh alles ist und wie gut sich die Charakterdesigns gehalten haben – die Vögel sind wirklich reizend. Nun folgt die schlechte Nachricht – Rovio ist gierig geworden.
Leider wurden auf fast jede nur denkbare Art massenhaft Free-to-play-Elemente ins Spiel eingebaut. Es gibt eine Energieanzeige (energy meter), In-App-Käufe (IAP) und man wird ständig aufgefordert, sich mit Facebook zu verbinden. Lassen Sie mich genauer darlegen, was schliefging. Was die Energie anbelangt, können sie zum Glück Levels weiterspielen, ohne den Vorrat von fünf „hearts“ (Herzen) aufzubrauchen, aber wenn Sie einen Level nicht schaffen, müssen Sie Energie/Herzen verbrauchen. Das wird rund um Level 20 immer mehr zum Problem, da die Levels so komplex werden, dass Sie sie oft mehrmals probieren müssen, um sie zu schaffen.
Dieses Problem wird durch das "multi-tier" Format von Angry Birds 2s Leveldesign verschärft. Kurz gesagt, jeder „world map level“ (Weltkarten-Level) kann aus mehreren Arenen bestehen, so dass Sie, wenn Sie in einem späteren Abschnitt (tier) scheitern, das ganze Ding noch einmal spielen müssen. Theoretisch ist dies eine coole Idee, da man gezwungen ist, konservativ zu spielen und ständig versuchen muss, weitere Leben zu erringen, aber das Ganze wird dadurch zunichte gemacht, dass die Energie-Geschichte dazukommt. IAP erscheinen völlig unnötig, da das Spiel tonnenweise „gems“ verlangt, wenn man mitten im Level scheitert und über kein Leben mehr verfügt. Gems (Edelsteine) werden durch einfaches Spielen verdient, und zwar in einem Ausmaß, dass man sich nach jeweils ungefähr 45 Minuten Spielzeit eine Fortsetzung (continue) leisten kann; allerdings können Sie auch Gems kaufen, wenn Sie nur wenig Zeit haben oder nicht viel spielen möchten.
Das Traurige ist, dass es im Unterschied zu den meisten anderen Spielen der Reihe diesmal keine Option gibt, eine „premium“ Version zu erwerben. Man kann von diesen Spielen halten, was man will, doch man muss zugeben, dass sich Rovio im Laufe der Jahre in einem Meer von Freemium-Titeln sehr gut gehalten hat, weil man den Fans die Möglichkeit gab, ein Spiel gleich vorneweg zu kaufen. Doch bei Angry Birds 2 muss man sich mit all den lästigen Dingen herumärgern, die Rovio ins Spiel gezwängt hat.
Angry Birds 2 beweist, dass die Angry Formel noch immer Spaß macht, doch Rovio leistet sich selbst einen Bärendienst, indem es diesen Spaß links und rechts und überall hinter Türen verschließt. Angry Birds soll eine Serie sein, die man sich einfach zulegen und spielen kann, weshalb ich keine Ahnung habe, was sich die Macher bei diesem Titel dachten – außer „mehr Geld“.
Angry Birds 2 (Android, iOS [getestet auf einem iPhone 6])
Entwickler: Rovio Entertainment
Publisher: Rovio Entertainment
Veröffentlichungstermin: 30. Juli, 2015
Preis: Free-to-play
Bewertung
Spiel: 5,0
Spaßfaktor 4,5
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