Sunday, September 13, 2015

Layers of Fear ist eine der größten Horrorüberraschungen des Jahres

 

Im vergangenen Jahr veröffentlichten die Entwickler, die sich Bloober Team nennen, mit Basement Crawl, einem Spiel im Stil von Bomberman, eines der bisher schlechtesten Spiele für die PS4. Heuer melden sie sich wieder, und zwar mit einem Horrorspiel mit einer sehr ungewöhnlichen Prämisse – und es ist wirklich gut.

Layers of Fear ist ein „early access“ Steam Spiel, in dem Sie einen Maler spielen, der ein Meisterwerk malen möchte und darüber verrückt wird. Das ganze Spiel spielt in einem einzigen Haus:

layers of fear 01

Das hatte zur Folge, dass es sofort mit P.T. verglichen wurde. Und gewisse Einflüsse sind unverkennbar. Der Schrecken entsteht großteils durch das Erkunden des Alltäglichen, das sich plötzlich in etwas Unkenntliches und Schreckliches verwandelt. Es gibt auch eine Dame, die stark an Lisa erinnert. Aber man sollte dieses Spiel nicht als „P.T.-like“ abtun – es ist definitiv eigenständig.

Zu Beginn wirkt nichts im Spiel ungewöhnlich. Es ist nur ein Haus. Aber nach einer Weile bemerken Sie, dass sich rund um Sie alles verändert. Es erinnert stark an House of Leaves, wo das Labyrinth immer größer wird, je weiter man hineingeht. Sie werden einen Raum betreten, sich um drehen und bemerken, dass die Tür nicht mehr da ist. Oder dass Sie, wenn Sie zurückgehen, sich plötzlich auf einem völlig anderen Pfad befinden, der zuvor nicht da war. Oder Sie gehen durch eine neue Tür und gelangen immer wieder in den Raum, den Sie gerade verließen. Es ist verwirrend, aber nicht auf frustrierende Weise – eher auf eine sehr psychologische Art. In gewissen Momenten war ich mir nicht sicher, ob das, was ich sah, real war, oder ob mein Gehirn mir Streiche spielte. Ich sah mir Gemälde an und war mir sicher, dass sie mich mit den Augen verfolgten oder dass sie sich irgendwie verändert haben musste, während ich kurz wegsah, nur um Bildmaterial erneut anzusehen und zu erkennen, dass gar nichts passiert war. Layers of Fear bringt den Spieler völlig durcheinander.

Je länger Sie spielen, desto mehr Hinweise auf all die entsetzlichen Dinge, die Sie in Ihrem Wahn getan haben, werden Sie finden. Außerdem gibt es zahlreiche Hinweise darauf, wie sehr Sie in den Alkoholismus abgerutscht sind. Gelegentlich werden sie Gespenster von Dingen, die in Ihrem Leben existierten, sehen oder hören. Es ist nicht perfekt – es finden sich im Haus zahlreiche klischeehafte Graffiti und die Macher übertreiben es ein wenig mit den Schreckmomenten (jump scares) -, aber insgesamt bin ich von den Qualitäten dieses Horrorspiels beeindruckt. Es kam scheinbar aus dem Nichts und wartet mit einer der kreativsten Prämissen auf, die mir je in einem Horrorspiel untergekommen sind.

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